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Filz und andere Probleme

Heute war der große Tag: Ich habe meinen Rechenknecht zu Atelco gebracht.
Sollen die sich doch mit dieser Primadonna herumärgern.

Nachdem ich mit dem Taxifahrer während der Fahrt ins Gespräch über Computer gelange, offenbart er mir nach wenigen Minuten, dass er sich ein Centrino-Notebook von Acer gekauft hat. "Sehr vernünftig, gute Wahl" lobe ich den PC-Neuling. "Für meine Zwecke ist der optimal", sagte er mir, "denn ich will damit mein Horoskop berechnen". Zack, schon war ich sprachlos. Ein Notebook zum Berechnen eines Horoskopes.
Wieso glauben Menschen tatsächlich, Ihre Zukunft ließe sich berechnen?
Abenteuerliche Vorstellung.

Beim Händler angekommen schraubte der fleissige Techniker erstmal meinen Rechner auf. Soll er doch, dachte ich mir, aber finden wird er bestimmt nur was, wenn er endlich mal intensive Benchmarks startet.
Peinlich, als er dann im Triumpf aufheulte: "Na, dass erklärt ja einiges", dabei mit seinem langen Schraubenzieher auf meinen CPU-Lüfter deutetend. Darunter war eine dicke, geschlossene und verfilzte Staubdecke, die vermutlich den Prozessor bei jeder Belastung ordentlich zum Glühen brachte.
"Wenn sie bei so einen heißen Wetter mit Pelzmäntel malochen müssten, dann würden sie aber auch schnell zu streiken anfangen." belehrte mich der Schnurrbartträger
Oller Klugscheißer, hrmpf. ;)

Kurz darauf war der Staub weggepustet (oh Pressluft, du Zauber jeder Werkstatt), neue VIA 4in1 Treiber installiert, Zone-Alarm deinstalliert( "ZONE-Alarm, oh nein. Das hilft überhaupt nichts. Ändern Sie lieber die Einstellungen ihres Betriebssystems!"), Grafikkarte getauscht, Soundkarte eingesetzt und siehe da: jetzt fing der Windows-Explorer an rumzuspinnen.
Doppelklick auf einen Ordner und de Hund fragt tatsächlich, womit er dieses PROGRAMM öffnen soll. Und anschließend ignorierte die neue ATI-Karte fleissig alle Änderungen an de Bildwiederholfrequenz.
Dieser Rechner hat mich heute wirklich geschafft.

Ende vom Lied: Kiste völlig genervt bei Atelco gelassen und XP bestellt. Samstag geh ich da hin, und wehe, wenn dann nicht alles picobello läuft. Schnaub.

Zuhause angekommen witterte mein neuer Labtop jetzt natürlich seine Chance und ließ sich ins Spiel meines Lebens einwechseln. Seit drei Stunden erfüllt er mir bereits dienstbar schnurrend alle Wünsche ohne Murren und Knurren. Gut Freund, das Labtop.
Nur den Erfinder des Touchpads würde ich gerne mal einen in den Hintern verpassen, aber so ordentlich. Schatten ist keine Berührung. Merken Sie sich das bitte.
BTW: Ich hätter das Touchpad ja oberhalb der Winz-Tastatur verlegt, aber mich fragt natürlich niemand.

Ach, was solls: ich verzeih dir deine kleinen Macken, du schnuckeliges Laptop.

So, jetzt ist für die nächsten sechs Stunden strammer Matratzenhorchdienst angesagt Was sein muss muss sein, der Tag fordert seinen Tribut.

Gute Nacht.
Mittwoch, 9. Juni 2004, 01:08, von claus x | |comment