Immer am Mann
war ein geflügeltes Wort während meiner Bundewehrzeit.
Sollte ein Ausrüstungsgegenstand immer bei sich geführt werden, so schallte einem halt diese Phrase entgegen ("... und der Notizblock bleibt dabei immer am Mann!"). Tja, so waren wir, die harten Hunde aus den Geschäftszimmern. Das lautlose Töten mit dem Bleistift, sozusagen.
Habe ich hier bereits einmal erwähnt, dass ich täglich mit dem Zug zwischen Bremen und Hamburg pendel (des Broterwerbs wegen)?
Ja? Was, schon zu oft? Es reicht Ihnen jetzt langsam wirklich?
Ich soll meine WAS halten? Also sowas! Frechheit.
SIE haben es nicht anders gewollt. Dann zitiere ich hier halt nur noch Kindheitserinnerungen meiner Eltern:
"...Immer mit dem Bollerwagen!".
Nein, nein, Sch(m)erz beiseite. Ich will doch lieber kurz noch meine Geschichte zuende bringen.
In den neuen Personenzügen werden jetzt Sitze verbaut, die dem Kopf keine seitlichen Anlehnmöglichkeiten mehr bieten.
Will man etwas schlummern, muss man den Kopf starr nach hinten lehnen (unsicher und ungemütlich) oder sich einen Fenstersitzplatz suchen und den Kopf an die Scheibe stützen. Weder bequem noch nackenfreundlich.
Nachdem ich bereits oft darüber nachgedacht habe, war es dann heute endlich soweit:
Ich habe mir tatsächlich ein Kissen mitgenommen.
Der Schlafkomfort kannte sofort keine Grenzen mehr. Einfach wunderbar.
Ab sofort werde ich beim Pendeln immer ein kleines Kopfkissen mitführen, "immer am Mann".
Jetzt ist es für mich nämlich wirklich vorbei mit den Zeiten der "Bollerwagen" im Personennahverkehr.
Es brechen flauschige Zeiten an, Herrschaften! :o)