Samstag, 11. Februar 2006
Rodeo / The Beast within
ist vielseitig:
-Reinigungskraft
-Alarmmelder
-Türsteher
-Speichellecker
-Genußwesen
-vorlaut und oft unverschämt
-Süßholzraspler
-Transporthilfe
-unermüdlich
Was soll ich sagen. Damen und Herren,
darf ich vorstellen, meine Zunge.
Jedesmal wieder sehr erstaunlich, was das fremde Wesen da in meinen Mund alles so macht. Der Klassiker: irgendetwas innerhalb der Mundhöhle fühlt sich nicht so an, wie es die Zunge gewöhnt ist. Schon wird die Stelle im Gaumen, an der Lippe oder (wie aktuell in meinem Fall) am Zahn auch intensivst bzw. wie von der Tarantel gestochen abgetastet, geprüft, gedrückt, geschlabbert.
Alles was gefunden oder getastet wird, fühlt sich dann dazu selbstverständlich (oder auch nicht?) ungefähr 20x so groß an, als wie es in Wirklichkeit eigentlich ist. Im Spiegel ist es dann natürlich oft kaum zu erkennen (wenn es denn überhaupt zu sehen ist).
Halte deine Zunge im Zaum, heißt es ja so schön.
Na gut, dann woll'n wir mal:
hoo, Roter, hooo. Yeehaa!
Warum ich das schreibe? Weil meine Zungenspitze vom Herumrubbeln an der kantigen Zahnecke jetzt dämlicherweise mal wieder total wundgeschrubbert ist.
Gnaaa!
Donnerstag, 9. Februar 2006
Ich und die sieben Nieten
Eine wahre, traurige und recht kurze Geschichte.

Die Bremer Bürgerpark-Tombola hat wieder begonnen.
7 mal nichts. Bei sieben gekauften Losen. Schluchz.
I WANT MY MONEY BACK!
Sob. Sob. Sob.
Dienstag, 7. Februar 2006
Februarabend, die Nacht war diesig, und ich war es auch
Oder wie konnte ich sonst den Eindruck gewinnen können, dass die Äste dieses Baum gleich Spinnenweben kreisförmig um das Licht der Straßenlaterne

herumgewachsen sein mussten?
Ich dringck jetzt ersma ein Glas Wein und schau weiter diese schaurig-schöne Lost-Serie.
Sonntag, 5. Februar 2006
I am a pilgrim
Sehr schöner Film, und das bedauern, diesen Song nicht doch in den WinterSwap intergriert zu haben

I am a pilgrim and a stranger
Traveling through this wearisome land
And I've got a home in that yonder city, good Lord
And it's not (good Lordy it's not) not made by hand
I got a mother, a sister and a brother
Who have gone to that sweet home
And I am determined to go and see them, good Lord
Over on (good Lordy over on) that distant shore
As I go down to that river Jordan
Just to bathe my weary soul
If I could touch but just the hem of His garment, good Lord
I believe (good Lordy I believe) that it would make me whole
Now when I'm dead, laying in my coffin
All of my friends all gather round
They can say that he's just laying there sleeping, good Lord
Sweet peace (Lordy sweet peace) his soul is found
Samstag, 4. Februar 2006
Nationale Gefühle
Aus mir noch nicht näher bekannten Gründen hat es mich heute morgen nicht unerheblich geärgert, als ich da den marodierende Mob im Nahen Osten eine unschuldige deutsche Flagge am Boden tretend und anschließend abfackeln sah.Wären das deutsche Schüler eines niedersächsischen Provinzkaffs gewesen, die da irgendeinen Fahnenmast geentert, skalpiert und misshandelt hätten, es hätte mich vermutlich nicht die Bohne interessiert.
Einige Stunden später überkamen mich ähnliche Empfindungen, als ich in meinen "persönlichen" Amazon.de-DVD-Empfehlungen ein deutsches Heimatfilm-Sammelbundle entdeckte (und danach sehr schnell löschte).
Was erlauben Amazon? Schnaub.
Hätte ich ein Westernbundle entdeckt, es wäre nach einer kurzen Betrachtung einfach nur gelangweilt weggeklickt worden.
Das "Brüh im Glanze dieses Glückes" von Frau Connor oder die brasilianische Marschkapelle, die zu Ehren des anwesenden dt. Bundespräsidenten die Hymne der DDR spielte, hatte mich königlich amüsiert.
Aber das mit der Flagge in Gaza, da schrie alles in mir nach Sanktionen und Entwicklungshilfestopp. Ich hätte direkt einen Einmarschbefehl für die deutsche Armee ausfüllen mögen, so nach dem Motto: mal sehen, ob ihr euch das jetzt noch traut, ihr Kriminellen.
Manchmal verstehe ich mich selber nicht.
Donnerstag, 2. Februar 2006
Europa, wie habe ich dich vermisst
Falls es noch jemand nicht mitbekommen hat:
unter dem Label "Europa: Die Originale" wurden einige alte Hörspiele (erstmals auf CD!) wieder auf den Markt gebracht.
Dabei wurden die CDs liebevoll den alten LPs nachgebildet (schwarz, mit ertastbaren Rillen und dem rot-weißen "Aufkleber").

Jetzt schlaf ich bereits seit einigen Tagen wieder zu Geschichten von Jules Verne, Dumas & Winnetou ein.
Ganz, ganz großartig.
Gibt es z.B. hier: Amazon, und das Nachthörspiel ist dein Freund
Mittwoch, 1. Februar 2006
Wie ich lernte die Bombe zu lieben
"Jyllands Posten" veröffentlichte zwölf Karikaturen, etliche davon geschmacklos oder verletzend für gläubige Muslime: Etwa ein Mohammed ..., der noch qualmenden Selbstmordattentätern den Eintritt zum Himmel mit den Worten "Wir haben keine Jungfrauen mehr!" verwehrt." (spon)
Da ist sicherlich nichts geschmackloses / verletzendes dran. Vieleicht nicht sehr witzig, aber geschmackslos oder verletzend ist es nicht.
Schöne Geste gestern vom ZDF, als im "heute journal" beim Bericht über diese Geschichte alle Zeichnungen relativ gründlich der deutschen Öffentlichkeit gezeigt wurden. Respekt.
Als ich den Rummel gesehen habe, da dachte ich mir, Claus, dacht ich, dass müsste ja eigentlich recht lukrativ sein, wenn du im Gaza-Streifen einen Flaggen- und Brandbeschleuniger/Brandblasensalben-Grosshandel eröffnen würdest.
Diese Sachen gehen da ja weg wie warme Semmel, manno-man.