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Mein montaglicher Augenöffner

Wenn der seltsame Typ im Zug, den du eben noch mit dem Gedanken "setz dich jaaa nicht auf den Platz neben mir, du" stirngerunzelterweise schief aus dem Augenwinkel anstarrst, deiner Sitzreihe immer näher kommt, sich im Gang direkt neben deiner Sitzreihe bückt, ausserhalb deines Sichtkreises am Boden hantiert und mit der Frage "sind das Ihre?" dir dann deine vor kurzem unbemerkt aus der Tasche gefallenen drei 10-Euroscheine entgegenstreckt,

dann ist es, als hätte dir ein unsichtbarer Begleiter für einen kurzen Moment einen Blick in den Spiegel deiner Seele gestattet. Schauderhaft.
Danke für den Einblick. Danke, denke ich. Seufz.

November, Regen, Dunkelheit.
Zeit, mich mal wieder intensiver der Beschallung durch Over the Rhine hinzugeben...


thank you my angel
for blessing me
with these words and for giving me
what i was hungry for
taste of dirt
from the floor of heaven

thank you my angel
for cutting off my hands
forbidding me
to trace the lines of this miracle
across the great divide
for making love a foreign language

thank you my angel
for fluttering
out my window for telling me
all those lies about myself
it was your way of bandaging the bleeding

thank you my angel
for the clutter of my life
for dragging me
to the edge of the wilderness
to lie here by myself
just outside the land of promise"


Over the Rhine: Thank You My Angel
recording: the darkest night of the year
Montag, 7. November 2005, 21:52, von claus x | |comment