Geschmack entwickelt sich im Lauf der Zeit
So sagt man zumindesten. Oder bilde ich mir das nur ein?
Jedenfalls habe ich das bei mir festgestellt.
Speisen, Getränke und Musik, die in Kindheit, Jugend oder gar nur vor wenigen Jahren noch lediglich zu Gesichtverzerrung, Brechreiz oder Kopfschmerz führten, haben mittlerweile Gefallen und Jubelstürme in und auf meinen Geschmacksnerven & Gehirnwindungen gefunden.
Selbst bei Büchern lohnte es sich bereits zigfach, das ermüdend-abstossende erste Drittel zu überstehen, um dann eine Blüte pflücken zu können, die ohne vorhergehende Steppe & Trockenperiode nun einmal so nie hätte wachsen können.
Wenn man den ersten Reiz der Abscheu überwunden, ihn gar als Teil des Ganzen zu akzeptieren gelernt hat, dann findet man so manche Perle hinter vormals ungeniesbar wirkenden Hüllen und Verstecken.
Das Ausspucken einer niederträchtig übel schmeckenden Speise beherschen ja bereits Babys. Als Säuglinge kommen wir offenbar mit Geschmacksknospen auf diese Welt, die noch eine gewisse Perfektion von allen Speisen erwarten. Abweichung unerwünscht.
Zu Anbegin der Zeit wurde schon mal etwas ausge
Und seitdem bemüht sich da jemand, das Gute im Menschen wieder freizulegen. Geht mit uns durch unsere Dürreperioden. Wäscht den Schmutz ab. Wissend wie trachtend nach dem verborgene Guten in uns.
Dafür zieht er uns manchmal unsere stachelige Aussenhaut ab, knackt die Schalen von verhärteten Herzen oder schrubbt uns gar im kalten Wasser.
Und ist glücklich, wenn das Gute in uns wieder erwacht und zum Vorschein kommt.