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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Junge, Junge

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machen; denn diese nahmen ihr die meiste Ladung
weg. Sie hatte sich aber verrechnet; denn 1911 taten
sich die Privatschiffer von der Oberweser zusammen.
Das war die Geburtsstunde der Oberweser Privat-
schiffervereinigung -O.P.V-. Der Schiffer, mit dem
ich mich gern unterhielt, konnte sich noch gut
daran erinnern, wie schwer es damals war, sich ge-
gen die Schleppschiffahrtsgesellschaft zu behaupten,
denn sie besaßen keine Schlepper und kein Kapital.
Sie hatten nur 11 moderne und 6 guterhaltene Kähne.
Alles andere waren "Konservenbüchsen" aus Holz und
altem Eisen. "Junge, Junge", sagte er zu mir und
schob seinen Priem von der einen Backe in die andere, "es
war nicht leicht für uns fünf, unsere hypotheken-
freien Kähne für die Bürgschaft zu verpfänden, damit
wir die nötig gebrauchten Schleppdampfer kaufen
konnten. Mit dem Kredit, den wir von der Bank
erhielten, kauften wir an der Elbe zwei alte Raddampfer.
Diese wurden dann nach Bremen überführt und
auf den Atlas Werken zurechtgestutzt. Die Radkasten
von den Dampfern z. B. waren viel zu breit für die
Hemelinger Schleuse. Sie mußten daher erst umge-
baut werden. Aber um die Weser auch oberhalb-
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Schleppkahn Henni, Wehrschleuse Bremen

Meine Ferienreise auf einem Binnenschiff | 22:49h | 0 Kommentare |comment

 

 

Frohe Weihnachten

Am 30.11.1953 geschrieben und am 20.01.1954 wie folgt bewertet:

"Eine anerkennenswerte, vor allem ganz selbstständige Arbeit, daher trotz gewisser Mängel im Stil
Gut"

Schleusenoberkanal der Bremer Wehrschleuse

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Wie sieht das Leben auf einem Binnenschiff aus?
Mir diese Frage selbst zu beantworten, ist schon seit
langem mein Wunsch. In diesem Jahr konnte ich
meine Sommerferien auf der "M.S. Henni" verbringen,
und ich habe die Arbeit und die Leute an Bord so
liebgewonnen, daß es mir schwerfiel, wieder an Land
zu gehen.
Wie mir der alte Schiffer erzählte, wurde im Jahre
1909 auf der Papschen Werft in Bodenwerder die rd.
700 t große"Henni" vom Stapel gelassen. Sie hat
eine Länge von 62 m und eine Breite von 8,92 m.
Der Schiffseigner musste dann, wie alle Privatschiffer
der Weser, in die Bremen-Mindener Schleppschiff-
fahrtsgesellschaft eintreten, da sie selber keine Schlepp-
dampfer hatten. Im Jahre 1910 war es eine sehr magere
Zeit für die Schiffahrt. Die Frachten waren so knapp,
daß bald alle Schiffe Bord an Bord im Hafen lagen.
Die Schiffsfrachten waren auf ein Minimum gesunk-
en. Da der Frachtentarif um die Hälfte unter dem
Bahntarif lag, - auch heute noch-, war dies ein schwerer
Schlag für die Schiffahrt. Die Schleppschiffahrtsgesell-
schaft hielt nun ihre große Stunde für gekommen.
Sie wollte den Privatschiffern endlich den Garaus
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Allen Leserinnen und Lesern fröhliche, gesegnete Weihnachten!

Meine Ferienreise auf einem Binnenschiff | 21:59h | 0 Kommentare |comment