Dienstag, 8. März 2005
Eiserne Disziplin rettete mir mein junges Leben
"Also seit gestern?" lag mir so brennend auf den Lippen, wollte über meine Stimmbänder so sehnlich in die Freiheit springen, kämpfte den Kampf mit meinen Geist, meinem Verstand, meiner Vernunft.
Ich gewann und verkniff mir diese Frage, als ich beim Eurospar hinter einer Gruppe brutal aussehender Bullies stand, und der eine
Freundin
Der Stubenreine bringt dann mit einem: "Hauptsache Werder kommt weiter" alle Beteiligten auf seine Seite und beendet dieses beeindruckende Fachgespräch.
Naja, das "Wunder von der Rhone" wird wohl nicht stattfinden (eher ein "wie gewonnen so zerRHONEn"), da das heute für Brermen zur Verfügung stehende Wunder bereits von mir aufgebraucht wurde. Ich hielt nämlich die ganze Zeit über den Schnabel, lebe somit noch und entschuldige mich hiermit ausdrücklich bei allen Werder Bremen Fans dafür, dass ihr Klub heute leider meinetwegen aus der Champions League ausscheiden muss.
Samstag, 25. Dezember 2004
Christvesper 2004
Im feinem Hemd mit meinem Bruderherz an der 16:00h Christvesper teilgenommen. Der Gottesdienstsaal: komplett gefüllt.
Kurz nach Beginn der Feierlichkeiten stellen wir fest, dass direkt hinter uns zwei Besucher schwersterkältet sind. Minutenlanges Nasehochschnottern (laut und wohlvernehmlich), Niesen, Husten und Räuspern. Frei nach dem Motto "ein guter Christ bleibt erst dann zuhause wenn er mindestens drei weitere Glaubensgenossen angesteckt hat".
Nach ca. 20 Minuten (Ansprache I ist just zuende - und hätte für eine Christvesper völlig ausgereicht, Teil II war wirr und mehr als flüssig) hat sich der Chor ("Musikkreis") so richtig warmgesungen und mag gar nicht mehr aufhören (stöhn).
Das infernalische Duo hinter uns befreit sich dabei nach Kräften von allen lösbaren Schleimen und Bazillen, dass es nur so eine Freude ist.
Mein Bruder deutet an, dass er jetzt langsam genug vom Sitzen in der Vireneinflugsschneise hat und in den Babytower überwechseln möchte, wo (schallisoliert) seine Frau samt Nachwuchs bereits sitzen. Feige Flucht, denke ich, immerhin sind wir hier um Hause des Herrn, und der Chor singt grade den Part
was ich meinem kleingläubigen (vergib ihm, oh Herr) Bruder sichtbar mit einem auf die entsprechende Stelle des Programmzettels tippenden Zeigefinger deutlich mache.
Das ist ein Zeichen, denke ich dabei. "Fürchtet euch nicht", das allein muss hier das Gebot der Stunde sein. Der Herr will es! ;)
Doch er siehr mich nur an, lächelt und tippt nun seinerseits mit dem Zeigefinger aufs Programmblatt, und zwar genau auf die Stelle rechts neben der meinen:
Wir lachen beide kurz (ja, ok, es war ein Tick zu laut), und wenige Augenblicke später sitze ich nur noch alleine in der Erkältungszone des Gotteshauses.
So ändern sich die Zeiten: als Kind konnte ich das Ende der Christvesper nie erwarten (GESCHENKE! GeschenkeGeschenkeGeschenke!), und heute ging es mir nach Jahren erstmals wieder seeehr ähnlich (Erkältung! ErkältungErkältungErkältung! Neeeeeein! Gnade! Schluss jetzt mit dem Gerede. Und es wird NICHT MEHR GESUNGEN! Bittäääääh!)...
;)
Mittwoch, 15. Dezember 2004
Wenn man am Morgen verschläft, und sich beim Betreten des Bahnhofs ob der zu erwartenden Häme der lieben Kollegen zerknirscht in den Zug setzt,
dann,
ja dann,
ja dann dann dann ist man gradezu begeistert, wenn derIC nicht abfährt, weil irgendwelche Castor-Gegner bei Lauenbrück Baumstämme auf die Gleise gelegt haben, in die anschließend ein unbeteiligter Güterzug brettert und die Strecke danach für über eine Stunde ("...auf unbestimmte Zeit...") gesperrt wurde.
Eine Ausrede! Ein Alibi! Und ich kann ohne Gesichtsverlust einfach bei der Wahrheit bleiben! Jaaaah!
Ein Wunder. Danke!
"Ich kam nämlich wegen diesen langhaarigen Chaoten zu spät, liebe Kollegen.
Tja, was soll man machen. Ist nun mal halt eine schlimme Zeit, in der wir leben..."
;)
Freitag, 5. November 2004
Bremer Freimarkt: Tradition II
Das größte transportable Riesenrad der Welt:
60 m Höhe und offene Kabinen, die sich bei Wind wackelnd in die Höhe hiefen lassen.
Auf dem Dach des Freimarktes, in schwindelnder Höhe, dort wo ich mir bereits Gedanken darüber machte, wie niedrig die Rückenlehnen und Wände der Kabinen hier eigentilch bemessen sind, da steht eine ältere Frau einfach auf und hält Rundumschau. Momente, die kalten Angstschweiß auf den Rücken treiben.
Doch sie schaute nur und (oh danke, Herr!) setzte sich wieder.
Die nächste Umdrehungen blieb sie dann sitzen, und ich entspanne mich wieder langsam, begann, meinen 3,50 Euro-Ritt zu genießen.
Riesenräder sind schon was ganz besonders Erhabenes
Ich danach im Anschluss gleich noch in das große Kettenkarussel. Wellenreiten. Tradition.
Vor der Kasse das blonde Mädchen Anfang zwanzig im hellen Ledermantel und ihr Freund. Beide aufgedreht. Sie tritt an das Kassenhäuschen, in dem ein gelangweilter, kaum der Pubertät entsprungener flachsblonder Jüngling sitzt. Sie schildert ihm in heiterer Weise, dass das Pärchen nur noch Geld für eine Person besäße, und ob er denn nicht so kurz vor Freimarktende (immerhin) mal ein Auge zudrücken könnte.
Doch der jugendliche Kassierer ist herzlich uninteressiert an so viel Hollywood-Gedanken, verweist dann aber doch noch knapp an die mürrisch blickende Aufsicht nahe der Karusselmitte.
Sie lässt sich nicht lange bitten und stürmt zur Karusselmitte.
Ich zahle derweile meinen Obolus, nehme auf dem alten Korbsitz Platz und "sichere" mich mit dem losen Metallbügel, der vermutlich eher eine psychologische den eine physische Sicherung darstellt.
Die Karusellaufsicht hatte übrigens ebenfalls keinen Sinn für Romantik, trotz der beherzt vorgetragenen Geschichte, die ich nunmehr bereits zweimal anhören musste.
Sie ging somit zur Kasse, löste nur einen Fahrchip und nahm alleine Platz. Da nun aber halt Sonntag war und ich überdies auch meine Spendierhosen anhatte, machte ich laut räuspernd auf mich aufmerksam, winkte mit einem 2-Eurostück und warf es Blondilock zu, als sie mich denn endlich wahrgenommen hatte. Sie ließ die Münze beim Fangversuch fallen, suchte es, hob es auf, hielt inne eine halbe Minute inne, und gab es mir dann zurück.Begründung:
Es wäre Ihr unangenehm, von Fremden etwas anzunehmen.
Es blieb mir dann gnädigerweise nicht viel Zeit, um über den Zusammenhang zwischen Fremden, mir und Karusselangestellten und dem nun halt nicht mitfahrenden Bekannten der Dame nachzudenken.
Kurz darauf hoben wir nämlich ab, und eine so wunderschöne wie tief aufgesaugte Flugphase begann.
Montag, 1. November 2004
Bremer Freimarkt: Tradition 1
Linke Hand Infozettel, rechte Hand Sammelbüchse.
Ab und zu durch das Schütteln der Büchse das typische Rasselgeräusch erzeugen, um auf die eigene Anwesenheit und die zu füllende Dose aufmerksam zu machen.
2 Stunden ehrenamtliches Sammeln am "Brot für die Welt"-Stand.
Folgendes gibt es immer gratis und exklusiv für die Sammler:
-"Aber die Wurst bleibt hier, hö-hö-hö" (Witzbold, der um Anerkennung seiner ihn begleitenden Gruppe heischt)
-"Mir gibt auch keiner was!" (Mitvierziger, besoffen wie eine Haubitze)
-"Ich hasse diese Klingelbeuteltypen" (Junge Frau Anfang 20, im Mantel mit Pelzkragen, laut im vorbeigehen zu dem ihr hinterherlaufendem Verehrer, der beim Versuch mit ihr Schritt zu halten kaum Zeit hat, auf diesen Spruch zu reagieren)
-<Halbstarker, der mit der leeren Faust das Schütteln der Sammelbüchse nachäffend und dabei schmutzig "hä-hä-hä" grunzend. Gefolgt vom schnellen Rundumblick zu den begleitenden Kumpanen, in fragende Gesichter die Bewegung in Beckenhöhe wiederholend und erneut meckernd "den hier, hä-hä" von sich gebend>
-"Kann ich dafür auch eine Spendenquittung bekommen?" (Junger Mann in den Zwanzigern nach Einwurf eines 50 Centstücks, triumphierend ob der gelungenen Bemerkung seine weibliche Begleitung ansehend)
-"Bitteschön" (Mittdreissiger, nachdem er so getan hatte, als würde er ein Geldstück einwerfen wollen und dann nur mit zusammengekniffenen Daumen & Zeigefinger auf den Münzspalt der Dose gedrückt hatte)
-"Überall diese scheiß Spendensammler" (Pärchen im mittleren Alter beim Verlassen des Freimarkts)
-"Das ist doch nicht für dich, oder?" (Gute Güte, sehe ich denn wirklich so aus, als wenn es mir sooo dreckig ginge?)
-"Kommt denn da auch was zusammen?" (Teenagerin mit Begleitung) Ich: Ja, im letzten Jahr über 14.000 Euro "Hast du das alles alleine gesammelt? Nein, ich bin jedes Jahr nur für zwei Stunden dabei (jaja, die Jugend, die hält noch alles für möglich)
-"Gegen Aids! Das ist wichtig." (Junge Dame zückt nach dem Lesen des Handzettels ein weiteres 2 Eurostück).
"Das hast du gutgemacht!" (Vater zu seinen knapp 6jährigen Sprössling, der alleine eine Münze in die Dose geworfen hatte)
"Wir spenden immer nach dem Freimarkt. Wenn wir Spass hatten, dann geben wir auch was für die, denen es nicht so gut geht. Das ist gute Bremer Tradition" (Herr Anfang 40 mit Begleitung)
Viele Spender(innen) belohnen den Sammler mit einen Lächeln, einige sogar mit Schulterklopfen. Teils wird man derbe angerempelt, manche greifen und ziehen an der Sammelbüchse, andere Stellen sich zu viert mit den Rücken direkt vor den Sammler. Wer spenden wird, ist an Äußerlichkeiten nicht vorher zu erkennen. Mal jung, mal alt, mal voll, mal nüchtern, mal mürrisch im hastigen vorbeigehen, mal mit der Liebe selber im Gesicht und einem freundlichen Wort, mal viel, mal Centstücke. Mal niemand, mal ganze Gruppen am Stück.
Ich versuche immer freundlich zu bleiben und keinen Gedanken an die Mengen zu verschwenden, die nichts spenden (erst recht keinen Groll, weswegen auch? Muss man trotzdem erstmal lernen, wenn man so in der Kälte steht..), die "Komiker" nicht zu beachten, mich mit allen zu freuen, die sich ein großzügiges Herz bewahrt haben. Und wenn es mal wieder gar zu garstig ist oder einsetzender Sprühregen die Mundwinkel nach unten drängen will: einfach nur den eigenen (ebenfalls sammelnden) Bruder ansehen und mich erinnern, wie er dereinst als Koopa Troopa bei SuperMarioCart um die Kurven donnerte. Die fiktive Frage, ob er jetzt wohl einen kleinen grünen Schildkrötenpanzer unter seinem Mantel trägt, zaubert mir dann ein Grinsen auf die Lippen, welches jeden Breitmaulfrosch von Rang vor Neid erblassen ließe...
Und dann kommt irgendwann die Ablösung. Immer ein schöner Anblick. ;) Erst recht, wenn die Füße kalt geworden und die Arm-Muskulatur mich im Stich zu lassen droht.
Dem traditionellen Freimarktssammeln folgt dann in der Regel der traditionelle Freimarktsbesuch.
Auch wenn man den natürlich selber bezahlt, hofft man dann doch, dabei keinem Spender über den Weg zu laufen. Wer will sich schon für seinen Jahrmarktsbesuch ob misstrauischer Blicke rechtfertigen müssen...
Sonntag, 3. Oktober 2004
Wenn die Hölle gefriert
"Eher gefriert die Hölle", in diese Kategorie von Phrasen fiel bis vor etwas über 15 Jahre auch diese hier:
"Eher findet die Wiedervereinigung statt"
Ähnliches hatte meine Kollegin Ende 1989 auch auf den Lippen (Cläuschenklein war noch in der Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskfm.), als sie mitten im Satz mit den Worten "ach nein, dass darf man ja jetzt gar nicht mehr sagen" abbrach.
Wenn die Hölle gefriert.
Wo ist die Zeit geblieben? FÜNFZEHN JAHRE ist das schon her, dass wir mit Tränen in den Augen (bekomme ich bei TV-Dokumentationen immer noch) den Fall der Mauer erlebten. Das war so wunder-wunderschön.
Die ehrliche Freude, die Tränen, die Umarmungen.
DIE ERSTEN GEGENBESUCHE!
All das war uns Deutschen friedlich in den Schoss gelegt worden. Ein völlig absurder Gedanke, ausgerechnet uns Deutschen.
Gott ist in den Schwachen mächtig, möchte ich im Hinblick auf die friedlichen Demonstrationen sagen.
Wenn die Hölle gefriert.
Wühl, kram, umgrab:
Ah hier, ich habe auch noch ein paar skurile Erinnerungen an diese düstere Staatsform DDR (Drei Doofe Russen).
Vom Braunkohleofen-Gestank, dem mit was auch immer gedünkten Feldern (war das Schweine- oder Hühnermist, gute Güte?) und den angstvollen Gesichter meiner Gastgeber, als ich mitten in der Rostocker Innenstadt fröhlich das Deutschlandlied vor mich hinpfiff, der gräuseligen Kola, der widerlichen Schokolade, der extatischen Freude über Dosenpfirsich, frischen Bananen und Jacobs-Kaffee, dem Trabifahren ("das etwas andere Fahrgefühl", was ich nach dem ersten Höllenritt von mir gab, führte tatsächlich zu seliger Verzückung bei den Gastgebern: "Haha, das etwas andere Fahrgefühl, haha, ja, genau! Der Claus aus dem Westen, haha. Gleich einen treffenden Werbespruch auf den Lippen. Das etwas andere..." usw. usw.) zu den Grenzübertritten:
Eine Bremer Jugendgruppe fährt zu einem Besuch von gleichaltrigen nach Templin (nördlich von Berlin). Fünf bis sechs Autos insgesamt.
Ich saß mit Ralf zusammen in seinem Wagen, der einfach keinen Platz mehr für weitere Personen hatte, da hier nicht nur unser Gepäck, sondern auch das seiner zwei Schwestern verstaut war.
An der Grenze wurde dann erstmals auch das Fahrzeug zur Kontrolle herausgewunken, in dem ICH saß. Genau das richtige für einen ordentlichen Adrenalinkick. Dass mit den Grenzschützern der Tätterätär nicht gut Kirschen essen war, das war schließlich kein Geheimnis.
Zugeknöpfte, düstere Gestalten, scheinbar ohne jegliches menschliche Empfinden.
Langer Rede kurze Sinn: Ralf und ich stehen mit den ausgeladenen Koffern in einem trostlosen Untersuchungsraum.
Einer der Koffer wird gegriffen, wird geöffnet, wird durchwühlt. Der Grenzer verharrt plötzlich leicht irritiert. Er schaut erstaunt hoch, zieht ein Wäschstück aus dem Kleiderhaufen und hält uns fragenden Blickes einen lustig in der Luft baumelnden BH vor die Nasen.
Ob er dem von Ralf gestammelten "äh, der - , der gehört meiner SCHWESTER" wirklich geglaubt hat?
Eine Woche später.
Bei der Abschlußveranstaltung fragt ein kleiner einheimischer Junge seinen Vater mit großem Augen: "Das war wirklich schön, Papa. Besuchen wir die jetzt auch im nächsten Jahr?". Sehr, sehr traurige Szene, als ich mitbekam, wie der Vater seinem Sohn erklären musste, dass sie unmöglich einen Gegenbesuch durchführen konnten.
Wenn die Hölle gefriert.
Auf der Rückfahrt halten wir kurz vor einem Bäcker, dessen Auslage komplett leer ist. Als er bemerkt, dass wir aus dem Weste kommen, wird doch noch eine Creme-Torte hinter dem Tresen hervorgezaubert. "So geht das also" war der einzige Kommentar eines bis dahin mitgereisten ostdeutschen Begleiters.
Mit Gepäck und Torte geht es zur Grenze. An der wir wieder herausgewunken werden. Gleiches Spiel noch einmal.
Nur diesesmal -sicher ist sicher- wird auch die Torte GERÖNTGT (unk, was für ein Wort).
War dann beim Abschlußtreffen nach der Reise nicht mehr so wirklich der Renner, diese Röntgencreme-Torte.
"Na Claus, auch ein Stück Torte?"
Wenn die Hölle gefriert.
In diesem Sinne:
Hoch die Tasse und gepackt das Bahlsen-Kuchenstück.
Auf das schmachvolle Ableben des real existierenden Sozialismus:
Zum Leben!
Montag, 6. September 2004
Kennen Sie den schon?
"Das ist die wohl beste Anwaltsgeschichte des Jahres, und wohl auch des Jahrzehnts!
Sie ist wahr und hat den ersten Platz im amerikanischen Wettbewerb der Strafverteidiger (Criminal Lawyer Award Contest) gewonnen:
In Charlotte, NC, kaufte ein Rechtsanwalt eine Kiste mit sehr seltenen und sehr teuren Zigarren und versicherte diese dann, unter anderem, gegen Feuerschaden. Über die nächsten Monate rauchte er die Zigarren vollständig auf, und forderte dann die Versicherung auf (die erste Prämienzahlung war noch nicht einmal erbracht), den Schaden zu ersetzen.
In seinem Anspruchsschreiben führte der Anwalt auf, dass die Zigarren durch eine Serie kleiner Feuerschäden vernichtet worden seien. Die Versicherung weigerte sich zu bezahlen mit der einleuchtenden Argumentation, dass er die Zigarren bestimmungsgemäß ver(b)raucht habe. Der Rechtsanwalt klagte... und gewann!
Das Gericht stimmte mit der Versicherung überein, dass der Anspruch unverschämt sei, doch ergab sich aus der Versicherungspolice, dass die Zigarren gegen jede Art von Feuer versichert seien, und Haftungsausschlüsse nicht bestünden. Folglich müsse die Versicherung bezahlen, was sie selbst vereinbart und unterschrieben habe.
Statt ein langes und teueres Berufungsverfahren anzustrengen, akzeptierte die Versicherung das Urteil und bezahlte 15.000 US-Dollar an den Rechtsanwalt, der seine Zigarren in den zahlreichen "Feuerschäden" verloren hatte. Jetzt kommts!
Nachdem der Anwalt den Scheck der Versicherung eingelöst hatte, wurde er auf deren Antrag in 24 Fällen von Brandstiftung verhaftet. Unter Hinweis auf seine zivilrechtliche Klage und seine Angaben vor Gericht, wurde er wegen vorsätzlicher Inbrandsetzung seines versicherten Eigentums zu 24 Monaten Freiheitsstrafe (ohne Bewährung) und 24.000 US-Dollar Geldstrafe verurteilt."
Evtl. hat diese Geschichte bereits einen Bart. Ich kannte sie trotzdem nicht und fand sie nur köstlich.
Dienstag, 22. Juni 2004
2nd Hand Rechner gesucht
Und dann da war ja noch der Taxi-Fahrer, der mich von Atelco nach Hause gefahren hatte.
Nachdem ich meinen *#$§!-Rechner in seinen Wagen verstaut hatte, erzählte er mir von dem Fahrgast, dessen Freundin nach einem Streit heimlich aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war. Sie nahm nicht nur Ihre Sachen, sondern wohl auch seinen PC mit und verschwand aus seinem Leben. Darüber war er sehr erbost.
Immerhin hatter er doch 5000 Euro im Gehäuse seines PCs versteckt ...
Sonntag, 21. März 2004
BLOG BUSTER Vol. I Nachlese
Nachdem auch der letzte Beitrag eingetroffen ist (wir schauen jetzt niemanden an) (Extrablatt, anyone?) ;) hier die Nachlese zu unserer ersten gemeinsamen Doppel-CD.
Der gute Chris hatte bereits zwei so wunderbare Einleitungen geschrieben, dass ich einfach mal beide hier reinstelle:
"Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass das Teil sooo gut wird - vom schicken Cover über den angenehmen Stilmix bis hin zu den brillant zusammengestellten Songs stimmt einfach alles. Ich attestiere mal pauschal allen in der Runde einen erstklassigen Musikgeschmack."
&
"Mich hat ja das gesamte Blog Buster Album dermaßen weggeblasen, dass ich jedem, der's hören wollte und nicht stundenlang und detalliert davon vorgeschwärmt habe (mit Musikbeispielen!). Bevor ich die Favoriten küre also fairerweise vorneweg: Da war keine Gurke dabei, jedes Los gewinnt."
History: Anfang / Mitte / Ende
Nur zur Info: Track-Nr/Interpret/Titel/Einsender
01. Thievery Corporation - Lebanese Blondes (Roland)
Roland: Ich mag die Thievery Corporation, seit ich 2000 einen Sampler von denen gehört habe, der der Premierenausgabe des Magazins Revolution beilag. Besser gesagt eine Zusammenstellung von Stücken, die denen am Herzen lagen. Ist inzwischen auch zum Kaufen erschienen, "Modular Systems" heißt das gute Stück.
Claus: Nach den ersten paar Tönen hatte mich dieser Song bereits "im Sack". Wird garantiert auf dem nächsten "Claus macht eine Reise"-Soundtrack zu finden sein. Löst bei mir eine ähnliche "Aufbruchstimmung" aus wie z.B. (obwohl überhaupt nicht vergleichbar) "The Passenger" von Iggy Pop. Am besten in lauen Sommernächten im Auto hören, Fenster runterkurbeln und durch die schlafende Stadt kreuzen. Mmmh.
02. Tricky - Wonderwoman (Chris)
Chris: Wurde mir vom anspruchsvollen Blog-Buster-Publikum hinterher um die Ohren gehauen, denn "das kennt doch eh jeder!". Pah. 'n bisschen rockiger Trip-Hop hat noch niemandem geschadet.
03. Rueckgrat - Dreckige Rapz (Edi)
Edi: war grad mit 2 freunden aufn weg von mcdonalds zur wohnung von meim onkel. er hatte mal wida radio auf volle lautstärke mit soner hiphop mix cd von ihm auf einmal kam der track und alle im auto waren ruhig. Ich de erste hälfte vom lied überlegen was des überhaupt für ne sprache is bis ich dann draufkam 'verdammt des is ja unser dialekt' :D. Ich glaub wir ham uns den track noch ca 200mal angehört bis wir dann in der wohnung waren wo der natürlich glei weiterlief. Hab dann von ihm erfahren dass des nur n promo track is den er von der band bekommen hat...
Jez musste ich n knappes jahr warten und jeden tag auf dei goalgetter.at (österreichischer hiphop online store) schaun bis endlich ne platte namens Rückgrat - Konfrontation erschien :). Resultat: gekauft > gehört > geliebt
Meiner meinung nach die band die österreichischen hiphop nach oben gebr8 hat :D und das mit leuten die gleich bei mir ums eck wohnen - feines ding.
Jutta: zum Schiiiiiieflachen! *gg*
Chris: Gewinnt die Originalitätsmedaille am Band. Wer kennt denn sowas? Wer ist denn wahnsinnig genug, das einzureichen? Wer macht mich fertig mit Zeilen wie "Ich bin a Mischung als Manson und Bronsen, ohne Rotzbremsn, gedopt wie Ben Johnson"? Abgefahren.
Roland: Ich mochte den Österreicher erstaunlicherweise. Fand ich ganz schräg.
04. Samian - She found you (Gunnar)
Claus: Hat mich im ersten Moment weggespült. Ausgezeichnet.
05. The Ten Tenors - Rawhide (Jutta)
Jutta: Zu "Rawhide" ist zu sagen, dass dies mein Lieblingssong aus dem Live-Programmen 2002/03 ist (hoffentlich ist es 2004 auch dabei) - und das erste, was ich jemals von den Ten Tenors gesehen und gehört habe. Das haben sie damals (als ich noch jung war *träne wegwisch* ;-) ) beim Deutschen Fernsehpreis 2001 performt und mich im Handumdrehen begeistert.
06. Vine - Angel (Claus)
Claus: Band heißt mittlerweile Ben Zephyr. Ich hatte ein Stück vom Vorgängeralbum auf einem Sampler gehört und nach einer kurzen Google-Suche die Mail-Adresse des Bandleaders gefunden. Auf meine Frage, wo ich die CD bekommen könnte, hat er mir die aktuelle und die angefragte CD kostenlos aus den USA zugeschickt.Sendung kam jedoch nie an. Da hat er mir das gleiche Paket erneut zugeschickt (waren jedesmal alleine mind. 17 $ Porto). Wer einem völlig Fremden (History repeats itself) soviel Gutes tut, der hatte es in meinen Augen verdient, auf einem Kennenlern-Sampler vorgestellt zu werden.
07. Le Hammond Inferno - Speech Defects (Chris)
Chris: Großartiger Trip-Hop aus Deutschland, den zur Abwechslung mal gar niemand kennt. Bis jetzt. Griffiger Beat, heftigst augenzwinkernder Text, muss man liebhaben. Wer's mag und seine Glieder schwingen will, hört auch mal in "Herbert" rein - oder gleich ins ganze Album, "My First Political Dance Album". Noch 'ne traurige Geschichte von Elend und menschlichem Versagen dazu? Gern: Le Hammond Inferno legt im Nürnberger Hirsch auf, 'n Freund und ich wanken spätnachts um den schwer gerockten Block und gehen dann nicht (!) hinein, sondern nach Hause (!!). Die Schmach...
Claus: Großer Spaß beim Zuhören. Der Anfang ist genial. Hoh!
08. Blackmail - Same Sane (Edi)
Edi: Hab den Track vor 3-4 jahren zufällig bei Schlegl übernehmen sie auf Viva gesehen (zu zeiten als viva noch krasse musik sendete). Hab mir irgendwie nur den nahmen black und same gemerkt. Hab mich danach glei von pc gehockt und mit ISDN (war ja damals noch des größte) und Napster (!) stundenlang gesucht. Irgendwanna auch gefunden und nach ewigem warten wars dann auch der richtige song ... seitdem ist der song in meiner playlist. Die hat sich in der zwischenzeit sicher tausende male geändert - sowie mein musik geschmack aber der song blieb. Seitdem schafft ers immer wieder auch wenn ich noch so schlecht draufbin dassa mich total geil und chilled macht :D
Bis jez war auch jeder begeistert wenn des teil auf ner party lief .....
Chris: Eingängiges Liedgut, aber was wirklich rockt, sind die Gitarrensoli - wenn man das kreissägige Crescendo so nennen kann. Spült die Ohren durch und hinterlässt einen vibrierenden Nachklang.
09. Sixpence none the richer - Paralyzed (Claus)
Claus: Vom aktuellen Album "Divine Discontent". Ich höre die Band seit ihrer ersten CD. Die Band sprang dann mit "Kiss me" vor einiger Zeit weltweit in die Charts. Dieses Album ist jedoch um Klassen besser als der "Kiss Me"-Vorgänger.
Jutta: lief wochenlang ununterbrochen auf meinem MP3-Player
Chris: Brillant. Hat mich Nächte wachgehalten, weil mir der Refrain nicht mehr aus dem Kopf ging. Supersexy Melodie, großartige Gitarrenriffs als Rausschmeißer. Superber Edelrock.
10. Sonata Arctica - Full Moon (Janbiel)
Claus: Erinnerte mich etwas an Savatage / Hammerfall / Blind Guardian etc. Sehr gut!
11. The Ten Tenors - Darlinghurst Road (Jutta)
Jutta: "Darlinghurst Road" ist einfach mein Lieblingstitel auf "One is not enough", dem aktuellen Album der zehn Jungs. Wie unspektakulär. Sollte ich mir da vielleicht noch eine Super-Story zu ausdenken? "Meine Schildkröte hat mich zum ersten Mal in den linken Zeigefinger gebissen, als dieses Lied lief - ein Liebesbeweis auf Reptilienart..." ;-) Nein, ich denke, die oben genannte Tatsache reicht aus.
JanBiel: Personal favourite
Claus: Seufz. Mir gefällt dieser Song. Plätschert angenehm wie Herbstregen gegen mein Schlafzimmerfenster. Einschlaf-Musik vom Feinsten.
12. The Walkabouts - Jack Candy (Gunnar)
Claus: Ein Song zum Geniessen. Auch auf meiner "Time between Times"-Collection (Eindämmermusik). Den Schluss habe ich übrigens geringfügig manipuliert (notgedrungen).
13. Pain of Salvation - Morning on Earth (Janbiel)
14. Saviour Machine - American Babylon (Claus)
Claus: ich hatte bis kurz vor Ladenschluss noch zwei potentielle Mitmacher, die dann aber beide doch noch abgesprungen sind. Da noch für ca. 4 Lieder Platz war, wollte ich nicht SO viel Raum ungenutzt lassen und habe noch diesen etwas längeren Song draufgeschmissen. Das war so ein Kompromiss zwischen meiner Krämerseele und der mahnenden Stimme, dass es langsam auch genug von mir zu hören gäbe.
15. Povo Povo - Uam Uam (Roland)
Chris erwähnte hierzu übrigens auf Kaliban.de mal etwas von "Mein Favorit ist ja das süße Povo Povo. Keine Ahnung, wer sich da auf die Schulter klopfen darf"
Claus: Badewannenmusik, im besten Sinne des Wortes. Im duftenden warmen Wasser sitzen und relaxen. Allein mir fehlt die Badewanne.
16. Madd Hunter - Sound of Silence (Claus)
Claus: auch wenn es albern klingt: als ich feststellte, dass ich Rolands Beiträge nur am Anfang und am Ende untergebracht hatte, wollte ich die Songs nicht "wie Aussätzige" nur an den Rändern plaziert sehen und ging auf die suche nach einem unspektakulären Song, den ich an den Schluss plazieren könnte. Ich entschied mich dann für eine Cover-Version und die Anmerkung "Bonustrack".
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X-Mas-CD
Vorweg: ich wollte sehr gerne eine themenbezogene CD neben der Blog-Buster CD haben, und mit Weihnachten vor der Tür, naja.
Was ich nicht erwartet hatte war, dass es doch so schwierig sein würde, hierzu Lieder von euch zu erhalten. Räusper.
Ich hoffe einfach mal, das keiner böse ist, dass ich aus meinem etwas umfangreicheren Weihnachts-Fundus der CD zu etwas mehr Lauflänge verholfen habe.
Andernfalls bitte ich hiermit ausdrücklich um Vergebung.
01. Green Day - Christmas Day (Edi)
02. Weird Al Yankovic - The Night Santa went Crazy (Janbiel)
03. Nectarine - God bless ye merry gentleman (Claus)
Claus: Vor Jahren mal auf einem Sampler entdeckt (HM Magazine). Mir gefiel der Übergang zwischen dem leisen Gebimmel und dem danach einsetzendem E-Gitarren-Geschrubbel.
04. Shadow Gallery - Christmas Day (Janbiel)
Claus: Erinnerte mich spontan an The Trans-Siberian Orchestra. Mag ich. Lieb ich. Werde ich in Ehren halten.
05. Noir Désir - le vent nous portera (Gunnar)
Chris: Hat mich sanft hochgehoben und weggetragen. Einfach so.
Claus: War von Gunnar ursprünglich für den "regulären" Teil bestimmt. Hat er dann schließlich abgetreten, damit Santa Claus kein "Böse" unter Gunnars Namen eintragen musste. Zum Lied: Nach Knieoperationen konnte ich zwar nicht tanzen (besser: durch die Wohnung hüpfen), aber das wird nachgeholt. Traumhaft!
06. Sasaki Yuko - Pure Snow (Jutta)
Roland: Ein sehr, sehr cooles Stück!
Claus: Das erste japanische (?) Lied, dass es auf eine meiner "Schlaf gut, Claussi"-CDs geschafft hatt. Immer wieder gerne gehört. Ehrlich.
07. Over the Rhine - Thank you my angel (Santa Claus)
Claus: Vom melancholischen "Darkest Night of the Year"-Weihnachtsalbum.
Wer sich während der Adventszeit etwas in Trübsal suhlen will: dies wäre meine erste Wahl.
08. Lanny Cordola - Silent Night (Claus Ruprecht)
Claus: Als kleiner musikalischer Ausbrecher gedacht
09. Brad Mehldau - I Didn't Know What Time It Was (Roland)
10. Arena - O Come Emmanuel (Rudolph, das clausnäsige Rentier)
Claus: Einem Gothic-Weihnachtssampler entnommen (Excelsis A Dark Noel). Leider scheint sich diese Band auch nur für diesen einen Titel zusammengefunden zu haben. Konnte nämlich im Internet nichts weiteres finden. MIR GEFÄLLT ES SEHR GUT, DAS LIED! ;)
Roland: Das Schlechteste, was ich seit langem gehört habe. Wir haben das mal mit dem Chor gesungen und dabei mehr Töne gehalten als die. Schlimm uninspiriert.
Whiteheart - Little Drummer boy (Claus)
Claus: Diesen Weihnachtssong höre ich auch gerne im Sommer
Chris: Der Song mag ein Klassiker und White Heart eine christliche Rockkapelle sein, trotzdem kann man die knackige Powerversion ohne Hirnweh anhören. Nicht originell, aber spritzig.
Kemper Crabb - Es kommt ein Schiff (Simon James Alexander Ragsdale III) ;) (nagut, auch von Claus)
Claus: Vom "A Medieval Christmas"-Album. Lustig, wenn Amerikaner deutsche Weihnachtslieder singen.
Lordian Guard - In Peace he comes again (s.o.)
Claus: Mittelalterlich angehauchter Metal spielt einen eigenen Christmas-Song
Michael W. Smith - A Trilogy (Roland)
Roland: Den M. W. Smith der Xmas-CD: die CD hab ich oft im Sommer (!) gehört, auf dem Weg zum Gießereipraktikum. Tief in der Nacht losgefahren (sechs Uhr) und dann der Sonne beim Aufgehen zugeschaut und an der Ruhr entlang, während sich da der Nebel lichtete. Hatte was von Weihnachten und die CD hat in etwa so lange wie die Fahrt dorthin gedauert.
Claus: wer genau hinhört, wird evtl. bemerken, dass ich den Schluss leicht bearbeitet habe
Gerhard Polt - Abfent, Abfent (Chris)
Von Chris hierzu kein Kommentar. Aber: Ich war so frei, den Begleittext seiner damaligen Email hier reinzustellen (ich hatte den armen Chris bedenklich oft genervt und um einen Weihnachtsbeitrag gebettelt):
"...Okay, gewonnen, ich hab noch mal tiiiiiief in der Klamottenkiste gekramt und ein, uhm... äh... "Lied" gefunden... hehe... viel Spaß damit! Ist eher einer von Polts schwächeren Tracks, der Kerl rockt sonst die Hütte, aber du wolltest ja unbedingt was Besinnliches zum Feste..."
Sorry, Chris. ;)
Roland: Ein Rausschmeißer im wahrsten Wortsinn.
Claus: Der klassische Beweis, dass es immer einen Weg gibt, einen X-Mas Sampler zu bereichern. Die weibliche Stimme erinnerte mich spontan an Babs Schwaiger als Sprecherin / "Moderatorin" der "Multimedia-Leserbriefe".
Mit einiger Verzögerung stieß dann noch "Christian" als weiterer (und reiner) Zuhörer in unsere erlauchte Runde. Hier sein Fazit:
"Hallo Claus,
ich steuere mal meine persönliche Top-Five dazu und hier ist sie:
1. Thievery Corporation - Lebanese Blonde
2. Tricky - Wonderwoman (kann es sein, das es auch für irgendeine Werbung verwendet wurde?)
3. The Ten Tenors - Rawhide (kommt mir gleich Blues Brothers in den Sinn)
4. Povo Povo - Uam Uam (geht mir persönlich absolut in´s Ohr)
5. Le Hammond Inferno - Speech Defects
So das wars, mit meiner Top 5 das erinnert mich irgendwie an das Buch High Fidelity. Bis zur Top-Five Vol.2
Christian "
Btw.: Wenn sich jemand gestört fühlt, dass ich seine Kommentare hier einfach so ungefragt reingestellt habe: bitte kurze Mail, werde dann sofort löschen!
edit: nach der ersten guten Email zum Thema und einigen Momenten des Nachdenkens darüber setze ich diesen Eintrag doch auf die Startseite.
Montag, 15. März 2004
Schlangenfrass
Bremen Hbf, ich steige aus dem Zug und habe mal wieder nur das eine:
Hunger.
Also kurzentschlossen losgetippelt. Auf, zum neuen BurgerKing (tm) we go.
Winz-Filiale betreten und (gna) schlangestehen.
Die Augen fangen an zu schweifen.
Hässliches Inventar. Eingerahmte Bilder von antiken Lokomotiven. Einige Gäste stopfen sich ihre Burger und Fritten in den Schlund.
Plötzlich bleibt der Blick hängen - Ein Gast mit grauen Mantel erregt meine Aufmerksamkeit
Zwei Augenpaare treffen sich und starren einander ca. 5 Sekunden an.
Kurz darauf brechen die dazugehörenden Körper in schallendes Gelächter aus.
Es ist schon sehr lustig, wenn man seinen Bruder zum ersten Mal nach zwei Wochen wiedersieht. Ausgerechnet bei BurgerKing.
Zur gleichen Zeit, im selben Fresstempel. Zwei Brüder, ein Ort, eine Uhrzeit, ein Gedanke: Mampf!
Scheint Tradition zu sein: die männlichen Mitglieder unserer Familie treffen sich im Falle einer ungeplanten Begegnung fast ausschliesslich vor bzw. in Schnellimbissen und Süßwarenabteilungen.
Es scheint, als würde uns ein inneres Organ oder eine ferner Stern ständig zeitgleich und doch unabhängig voneinander zu ein und derselben Leckerei rufen.
Nun passt Psalm 23, 1+2 sicher nicht zu dieser Vorgeschichte, aber ich musste beim Schreiben jetzt trotzdem schmunzelnd an diese zwei Verse denken. :o)
Übrigens: seit heute sehe ich auch meinen Nachnamen in einem völlig neuen Lichte.
Der kommt offensichtlich gar nicht aus der Schifffahrt, oh nein!
Unser Nachname geht vermutlich zurück auf eine Ode, in der ein unbekannter Barde vor längst vergangenen Zeiten das merkwürdige Verhalten meiner Sippe beschrieben hatte: Wie wir aus allen Ecken & Enden des Landes plötzlich und zielgenau ein Herdfeuer anSTEUERten, nur um uns nach einer eilig verschlungenen, ungesunden Mahlzeit wieder über das ganze Land zu zerstreuen. Bis zum nächsten Ma(h)l.
MANN, was für eine Geschichte! ;)