Samstag, 27. März 2004
Wie schon der selige
sagte:
"
...
verrückt
!"
;)
Freitag, 12. März 2004
Was ich heute sonst noch so bemerkte
Ich schlafe am liebsten auf der rechten Seite (nicht vom Bett, sondern vom Körper).
Wenn jemand die ersten Bruchstücke eines Satzes lauter auspricht als den Rest des Satzes sollte er Schaffner werden (DIE FAhrkarten, bitte), aber bitte auf gar keinen Fall direkt vor, neben oder hinter mir im selbern Zugabteil sitzen und angeregte Unterhaltungen führen.
Aufzugschilder, die einem die Bedienung einer Notruftaste erklären, dann aber die Nutzung der Notruftaste auf "berechtigte" Notrufe einschränken, lösen ungläubiges Erstaunen aus.
Der Sinn oder Unsinn eines Paketdienst-Abliefernachweises ist für einige Zeitgenossen nicht ohne Lehrgang erkennbar (WURDE DAS PAKET AUSGELIEFERT? ja. WOHER WISSEN SIE DAS? die paketschein-nr. steht auf der auslieferliste des paketdienstes. daneben hat der empfänger den erhalt der sendung mit der entsprechenden paketschein-nr. mit seiner unterschrift quitiert. STEHT AUF DER LISTE AUCH DRAUF, WAS IM PAKET ENTHALTEN WAR? #*§\'#!!! ja, sicher, alle 35 artikel wurden einzelnd aufgeführt und einzelnd vom empfänger quitiert. die umverpackung ist ohnehin grundsätzlich durchsichtig. dazu kommt, dass der paketdienstfahrer den empfänger gezwungen hat, mit seinem eigenem blut zu unterschreiben. nur mal so für den fall der fälle. und wir haben sein kind! also, wenn er den empfang der sendung jetzt tatsächlich noch bestreiten sollte, können wir gegenmaßnahmen ergreifen.)
Mittwoch, 25. Februar 2004
Das ist wahrlich neu für mich
Heute war mein erster regulärer Arbeitstag in Hamburg.
Keinerlei Aufregung die Nacht vorher, keine Unsicherheit am neuen Schreibtisch.
Die Hälfte des Tages mit dem justieren und "einschießen" meines PCs verbracht.
Dem Chef die berechtigten Ansprüche auf Zuschüsse für anfallende Dienste in der Provinz abgerungen.
Er beherscht natürlich die hohe Kunst des Abwimmelns, musste am Ende aber mit einem "dafür werde ich sie ab jetzt immer besonders hart fordern" drohend kapitulieren. Alle lachen, und alle wissen, dass er es Ernst gemeint hat. Who cares. Pah. Mighty Claus is on the prowl.
Alles schon mal erlebt, alles schon mal gefühlt, dieser Tag in Hamburg ist wie eine DVD, die man bereits 4 mal gesehen hat.
Um beim Bild zu bleiben: Heute zum erstenmal das mickrige Extra der DVD betrachtet, 2 neue Bonusminuten:
im Metronom nach Hamburg, kurz nach 06:00. Der Zug rattert treu 'gen Norden. Nachdem ich den letzten Bissen meines Baguettes mit dem Restinhalt meines Kaffeebeschers die Kehle hinuntergespült habe, scanne ich nochmal die nähere Umgebung, man will schließlich wissen, in wessen Nähe man 40 Minuten sanft-selig vor sich hin schlummern wird.
Da sehe ich einen Mann,
der sich zum Frühstück
zwei Haselnüsse knackt.
Bin völlig verzaubert. Während ich mich abwende und überlege, für den geneigten Leser zumindestens seinen Vornamen zu erfrage, tragen mich auch schon geflügelte Schweinchen ins Träumerparadis Pig Island...
Dienstag, 24. Februar 2004
Ein Drama in 4 Szenen
1. Szene:
Germania?
Eine lange Anfahrt über ein pompös ausgebautes Gelände, bis zur letzten Ecke gepflastert.
Ein riesiger Anleger am Fluss, der offensichtlich nie für seinen ursprünglichen Zweck genutzt werden soll. Wenige Bäume schlagen ihre Wurzeln unter einer Schicht aus blauen Scherben.
Alles Augenwischerei.
Ein endloser Gebäudekomplex mit gigantisch überdimensionierten Ausmaßen.
Wachpersonal patroulliert grimmigen Blickes die endlosen, hohen Flure entlang, verstärkt durch die immerwachen Linsen vieler versteckter Kameras.
Schweigsam huschen einige Personen an den Wächtern vorbei, den endlosen Gängen eilig entfliehend.
Allgegenwärtige Propaganda-Shows, von mächtigen Projektoren an Schirme und Wände gestrahlt.
Doch kläglich ihrer Wirkung beraubt, denn kein Ton erschallt. Als wenn die Wände alle Laute aufsaugten, um ihre blauen und roten Neonelemente durch die so gewonnene Energie säugen zu können.
Eine Rakete starrt grimmig in den nächtlichen Sternenhimmel, dem sie niemals näher kommen wird als jetzt, da die Wolkendecke kurzzeitig aufgerissen ist.
2. Szene:
Gitter, Hunger und keine Fluchtmöglichkeit. Der Schatten kommt!
Vom Hunger getrieben durchsuchte sie die Reste, die die Hochwohlgeborenen, oftmals über allem schwebend, uninteressiert zu Boden warfen.
Plötzlich schwere Schritte, Scheinwerfer erstrahlen, sie steht im gleissenden Licht. Ein Gedanke: Gefahr. Was nützt ein gefüllter Magen, wenn es keine Zeit des wohligen Verdauens mehr geben sollte!
Panische Flucht: doch links der Metallzaun, rechts und hinter ihr nur unüberwindbare Steinmauern.
Von vorne nähert sich der Schatten. Schon ist er da. Alles flüchten zu spät. Sein Blick lässt sie erstarren. Unfähig, den Muskeln nur einen weiteren sinnvollen Befehl zu erteilen, ergiebt sie sich in ihr Schicksal und erwartet, was da kommen mag.
Metallisches Klicken. Ein Krachen. Stille.
3. Szene:
Sabotage!
Es würde Krieg geben, soviel war klar. Aber diesesmal würde er vorbereitet sein.
12 Ladungen sollten ihn vor den unangenehmen Überaschungen bewahren. Erfolgreiche Logistik ist doch das A und O, und der Händler würde heute ebenfalls gut an solchen reinen Sicherheitsmaßnahmen verdienen. Und überhaupt, wenn das Sterben erst begonnen hat, sollte man besser nicht ohne Nachschub dastehen.
Während er noch grinsend den Gang verließ, riss ihn plötzlich ein Krachen aus seinen Gedanken.
Splitter flogen in alle Richtungen, doch wie durch ein Wunder blieb er unversehrt.
Der Tragegriff war angesägt oder andersweitig manipuliert worden und hatte dem Gewicht der 6 Behälter letztendlich nachgeben müssen. Eine unverzüglich eingeleitete Inspektionen der Lagerbestände ließ ihn erahnen, dass es kein Einzelfall war. Der Händler blieb kulant, nur ein Lächeln wollte ihm nicht mehr gelingen.
4. Szene:
Epilog
Eine kleine, niedliche Maus hüpft die Treppen abwärts. Immer ein Sprung pro Stufe. Unglaublich, was so ein Nager alles kann. Ich dachte: "Vemutlich spart es sich die parallel zu den Treppen verlaufende Fahrradschiene für den Aufstieg. Runter kommt man halt immer." Unter dem Behälter mit dem Vogelfutter sucht Mäuschen nach den Körnern, die die Meisen auf ihrer Suche nach Sonnenblumenkernen aus dem Futterfach geschnippt hatten.
Schnell stellt sich heraus, das Kollege Maus heute keinen grossen Geschmack an Körnerfutter finden kann. Kurz geschnuppert hier, etwas rumgewühlt dort, und zurück in Richtung Treppe gerannt.
Ich mache mir grade Sorgen, ob der Fusselknilch auf der Metallschiene wohl ausrutschen könnte, da hüpft dieser winzige Superathlet einfach alle Stufen wieder aufwärt. Ein Sprung pro Stufe.
Völlig begeistert packe ich die zwei Sechserträger Becks Bier aus, immer noch dankbar, dass der kleine Unfall heute im Spar nicht meine Füssen & Beine mit Bier vollgespritzt hat. Der Filmabend mit Bruderherz ("Southern Comfort") somit nicht völlig verdorben. Aber welcher Spaßvogel da wohl die Tragegriffe angeschnitten hatte. Anti-Alkoholiker?
Kopfschüttelnd male ich mir weitere Geschichten zu diesem Thema aus, doch die Maus, die hüpfte, erobert immer wieder ihrern Platz in meiner Aufmerksamkeit zurück.
Ob sie sich diese Art der Fortbewegung wohl gestern Nacht ersonnen hat? Als ich nach Kinobesuch und anschließendem Besichtigungs-Spaziergang im und ums Space-Center Bremen vor meiner Haustür ankam, rannte sie erst hin und her und hockte dann starr vor mir. Zuckersüß. Habe dann schnell die Tür aufgeschlossen, bin in den Flur getreten und habe ihr anschließend durch das wuchtige Schließen der schweren Eingangstür wohl einen weiteren Schrecken eingejagt. Scheint sie wieder aufgescheucht zu haben, denn durch das Fenster spähend war sie nicht mehr zu erblicken.
Aber da ich mit Maus total übereinstimme, dass Passivität kein Lösungsansatz mit Zukunft ist,
werde ich morgen früh mal meinen Chef verbal anspringen.
Zu irgendetwas muss diese Begegnung doch gut gewesen sein, oder?
;o)
Memo: Mehr Vogelfutter auf den Boden streuen.