Ungewitter
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Am Spätnachmittag zogen wir uns neues Zeug
an, um in der Stadt einige Einkäufe zu besorgen;
denn im Moment gab es an Bord nichts zu machen.
Auf der Weser gibt es nämlich keine Proviantboote
wie auf dem Rhein, die den Schiffern die Eßwaren
an Bord bringen. Aber das macht auch nichts. Die
Schiffsjungen freuen sich, wenn sie an Land kön-
nen. Sonst müssen sie ja doch immer auf dem
Schiff bleiben: entweder sind sie unterwegs, oder
der Schiffsführer geht selbst an Land, und sie müssen
dann Bordwache halten. Nach ein paar Stunden
zog ein schweres Gewitter auf, und wir machten,
daß wir mit unseren eingekauften Lebensmitteln
noch trocken an Bord kamen. Da wir nichts mehr
zu tun hatten, nahmen wir uns ein Buch und
legten uns in die Koje. Da brach das Ungewitter auch
schon los. Wir waren froh, daß wir im Bett lagen
und hörten dem Regen, der auf die Kajüte prasselte,
zu, bis er uns eingeschläfert hatte.
Am nächsten Morgen war wieder das herr-
lichste Wetter. Gutgelaunt deckten wir die Luken
der Räume ab und machten die "M. S. Henni"
neben den mächtigen Schiffskörper fest. Dann
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