Tiefschwarze Nacht
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die Besatzung hörte nun das ruhige Leben, daß wir
auf dem Schleppkahn "Henni" hatten, auf. Jetzt wurde
vom Seehafen bis ins Landesinnere ohne Pause
gefahren; denn ein Motorschiff muß mehr Rei-
sen machen als ein Schleppschiff, wenn es be-
stehen will."
Durch unsere Unterhaltung war es inzwischen
spät geworden. So machten wir uns zum Schlafen
fertig, denn am anderen Morgen mußten wir in Bre-
men loswerfen, um die Getreideladung von Brake zu
ihrem Bestimmungsort zu bringen, ehe wir zur Werft
nach Vlotho / Uffeln fuhren. Ich verließ seine Kajüte
und ging nach vorne, wo ich mit dem Schiffs-
jungen, meist "Moses" genannt, schlief. Es war
stockfinstere Nacht. Nur die Ankerlaternen der Schif-
fe spiegelten sich im schwarzen Wasser wider, und
ich mußte mich vorsehen, damit ich nicht über
Bord fiel. Horst, der Schiffsjunge, schlief noch nicht,
und so erzählten wir uns noch etwas. Ich fragte
ihn, warum er grade auf einem Motorschiff hatte fahren
wollen. Da meinte er, auf einem Schleppkahn sei es
zu langweilig, und außerdem lernte man dort
zu wenig. Ich finde jedoch, daß es ganz gut wäre,
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