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Sonntag, 9. Dezember 2012

Es ist kalt in Deutschland

Und dunkel.

Wer dann nicht aufpasst, greift sich beim Weg zur Arbeit ein paar Socken anstelle von Handschuhen.

Immerhin, bei aller Hetze wegen dem Zug, bleibt dann beim Versuch, die Dinger im vollen Schweinsgallop über die Hände zu streifen noch genug Zeit für ein albernes Gniggern, bevor man schnell zurück zur Wohnung hetzt.

...

Und dann war der der alte, verlebt und gezeichnete Mann, der mit großer Freude in seinen halben Laib Dönerbrot biss, und sich dazui vergnügt mit sich selber unterhielt. Nicht das er alleine gewesen wäre, oh nein, es war mitten in der brodelnden Fußgängerzone der vorweihnachtlich überfüllten Großtstadt, vermutlich ist es fast schon unmöglich, jemals mehr Menschen in freier Wildbahn an einem Platz aufzutreffen.

Den Geldschein, den er sich mit einem "Den muss ich aber gut wegstecken" in die Innentasche seiner Jacke verschwinden lässt, sein Gesicht, sein "ja" auf das "Gottes Segen für sie!" - Claus muss die Träne wegdrücken, nachdem dass alles 20 Meter hinter ihm liegt. Diese Augen, der Gesichtszug, die Freude, die aber trotz allem beschäfigte Abwesenheit, die Kälte, und dann all die Menschen. welche ohne ihn eines Blickes zu würdigen hastig vorbeilaufen.

Du bist blitzartig wieder geerdet, wenn mitten in Deutschland dein Mitmensch voll Freude sein Mittagessen aus einem öffentlichen Mülleimer zusammensucht und dieses mit Begeisterung in sich hineinschlingt. Mit großen Bissen, wonnig voll Freude über den üppigen Fund, den er sich da eben aus der Tonne herausgeangelt hat.

Das Wort zum Sonntag | 00:05h | 1 Kommentar |comment