Dienstag, 30. September 2008
Hamburg, deine Perlen
Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt doch noch ein andrer her...
Und das war heute morgen in der S-Bahn von Hamburg Harburg Richtung Hamburg Hauptbahnhof.
Ich, in jugendlich-moppeligen Unschuld, stieg leichtsinnigerweise von Bremen kommend nichtsahnend und von 4 Stunden Schlaf benebelt starr glotzend aus dem Zug aus, um auf den Weg zum Brötchengeber 5 Minuten Fahrzeit durch die Benutzung der S -Bahn einzusparen ((S ist übrigens das Kurzzeichen von "Seufz").
Am S-Bahnsteig angekommen stelle ich fest, dass dieser knüppeldickevoll ist, und nach 5 Minuten inmitten von Hamburgermassen ("alle Käse") fährt nun eine bereits recht gut gefüllte (proppevolle) S-Bahn ein. Ich finde so grade noch einen Stehplatz, mehr in als an der Tür, aber was solls, hauptsache drin, denke ich.
Nachdem sich mindestens weitere knapp 15 Leute sich in den bereits berstend vollen Waggon reingequetscht haben (wobei das Quetschen hier kein neckisches Wortspiel ist) fährt die S-Bahn endlich los.
Nach drei Minuten Fahrzeit bleibt die Bahn plötzlich andachtsvoll für 15 Minuten auf dem offenen Gleis stehen, so dass auch wirklich alle Fahrgäste die Tour in der gemeinsamen Löffelchenstellung geniessen können.
Da sich von den Passagieren auf den bequemen Sitzpätzen niemand auch nur ansatzweise traut einmal aufzustehen (habe ich schon erwähnt, dass die Bahn voll voll war?), bleiben hierbei alle Fenster sorgfälltig geschlossen ("...Smell you later, Alligator....").
Dann endlich, endlich Einfahrt in die nächste Halltestelle. Weitere 20 Personen können sich dank robuster Gewalt in die Bahn hineinpressen. "Alles Chefzäpfchen", grummel ich bösen Herzens in mich hinein.
Damit auch ja niemand seine Chance verliert, in "meinem" Waggon ncht auch noch einsteigen zu können, bleibt die Bahn weitere 5 Minuten mit geöffneten Türen am Bahnhof stehen, als uns schließlich eine freundliche Damenstimme über die Lautsprecher am Bahnsteig mitteilt, dass
"Die Linie S1 - - - " (eine lange Minuten kommt nun nur Stille aus den Lautsprechern) "Und aber dafür die Linie S3 - - - (wieder aussagekräftiges Schweigen)".
Kurz darauf dann die echte Durchsage:
"Die Linie S1 - - - "(ich nahm nun vorsichtshalber beide Penökel meines Kopfhöres aus den Ohre und lauschte gespannt in die endlose, lautlose Wiete) "Und dafür die Line S3 - - - "(allgemein fragend-hilflose Gesichtsausdrücke bei den 200 Passagieren in meinem S-Bahnwaggon nach der erneut kryptische Ansage, die vermutlich neben einer zur Nachsicht gebietenden Erklärung auch die Formel für Frieden in Nahost enthalten hat, bedauerlicherweise aber von einem schwarzen Tonloch aus dem schweizer Teilchenbeschleuniger verschlungen wurde, bevor sie die Menscheit erreichen konnte.
(Stunden später efuhr ich über Umwege, dass wohl irgendwelche Experten der Teutschen Bahn auf der Strecke an einer Signalanlage herumgewurschtelt hatten).
Irgendwann krabbel ich dann schließlich aber doch noch in Hamburg Hammerbrook aus dem Waggon ("Plopp!") und bin nach weiteren 3 Minuten im Schweinsgalopp endlich im Bürö eingetroffen.
Liebevolle Kollegen begrüßten mcih dann freudig mit "Naaaaaaa, DA hat Werder am Samstag aber Glück gehabt, WAS? 5:4 nach 4:1 Führung, ha-ha?". Grrrrrrrrr.
Es war also Montag, die Woche nahm kein Ende, und mir schwante, dass die Abneigung zwischen mir und Hamburg offenbar auf Gegenseitigkeit beruhte.
Oj, ja, bevor ich es vergesse: das Chili con Carne in der Kantine schmeckte stark nach Ketchup und war von der Konsistenz eher glibschig, ich konnte wegen Zusatzaufgaben erst um 19:30 h Feierabend machen und als ich mich dann daheim angekommen nach mal für 1-2 Stündchen gegen 21:00 h an den Rechner etzte, um ein wenig Medieval 2 zu speilen, stürzt das Mistprogramm just in dem Moment ab, als ich trotz irrsinnig geringerr Chance doch mein Burg gegen unzählige Mongolenkrieger verteidigen konnte.
"Medieval 2 hat einen unbekannten Fehler entdeckt. Das Programm wird beendet" (oder so ähnlich), las ich dann, als ich nach 1 1/2 Stunden aus dem Program gekegelt wurde.
Vermutlich aufgrund des folgenden Programmcodes:
1000111010101101-pieeep-1010101-piep-ÄSS-ISST-MOOOHnTAK-101010101-pieep-IF WUNDER-10101010001-Terminate Program-1010101-ENDIF-pieeep-1010100011-HAAA-HAH!-HAH!