Mittwoch, 18. August 2004
Wie Kinder sterben
New York (dpa) Ein dreijähriger Junge hat sich in den USA während einer Vorstellung eines Monsterfilms an Popcorn verschluckt und ist erstickt. Die Eltern hätten sich verzweifelt bemüht, das Kind zu retten, wie die Zeitung «Daily News» berichtet. Der tragische Todesfall ereignete sich am Sonntagabend in einem Kino auf Long Island unweit des New Yorker Bezirks Queens. Die Eltern erklärten, sie hätten den Dreijährigen und dessen 13-jährigen Bruder mit in den Horrorfilm genommen, weil die Kinder
«Monster immer so gern hatten».
Die Eltern schleppen ihren dreijährigen Nachwuchs in den Film "Alien vs. Predator". Unfassbar.
Es ist zwar nicht so und der Gedanke auch ein gemeiner, aber der Popcorntod kam mir beim frühstücklichem Zeitungslesen (Weser Kurier, hier wurde auch der o.g. Filmtitel erwähnt) in diesem Zusammenhang wie ein Urteilspruch Gottes vor:
"Jetzt reicht es! Tut mir leid, aber das Kind muss ich euch mit sofortiger Wirkung wieder abnehmen - ihr seid zum Hüten und Erziehen dieser kleinen Seele wie bewiesen ungeeignet".
Leider gibt es diese Art von Eltern auch hier bei uns, nicht nur da drüben auf der anderen Seite des Atlantiks. Meistens haben sich diese Erziehungsberechtigten vollständig bzw. sklavisch den Wünschen und Gedankenblitzen ihres Nachwuchs unterworfen:
"Aber er will es doch haben / sehen / machen" - Egal, wie teuer, absurd oder gefährlich das Ganze dabei ist.
Oh Zeiten, oh Sitten.